Ein Beitrag zur Geschichte der Eisenbahnfotografie:
Mit Carl Bellingrodt im Sommer 1936 durch Niederschlesien
4.6.1936
Die Fotografien an diesem Donnerstag beginnen noch im Raum Dresden um 9:47 bei Neucoswig mit einer Aufnahme des D53 mit der Lok 61 001 auf einem Bahndamm. Um 11:17 Uhr fotografierte CB den Eilzug110 mit der Lok 38 1053 auf der Elbebrücke in Meißen. Um 13:56 wird P4934 mit der 99 687 in Wurgwitz auf einer Kastenbrücke aufgenommen.
Und nun beginnt unsere gedankliche Reise mit Carl Bellingrodt durch Niederschlesien.
Von Wurgwitz fuhr CB weiter nach Bunzlau. Auch zur damaligen Zeit dürfte die Strecke von Wurgwitz (bei Dresden) nach Bunzlau auf der Reichsstrasse 6 (ca.155 Km) bequem in ca. 3 Stunden zurückzulegen gewesen sein. Der Autoverkehr zu dieser Zeit war noch sehr gering.
Von Wurgwitz fuhr CB weiter nach Bunzlau. Auch zur damaligen Zeit dürfte die Strecke von Wurgwitz (bei
Dresden) nach Bunzlau auf der Reichsstrasse 6 (ca.155 Km) bequem in ca. 3 Stunden zurückzulegen gewesen
sein. Der Autoverkehr zu dieser Zeit war noch sehr gering.
Er fotografierte an diesem Donnerstagabend zunächst um 17:42 den Schnellzug D128 mit Lok 17 1182 auf dem Bober-Viadukt in Bunzlau.
Er fotografierte an diesem Donnerstagabend zunächst um 17:42 den Schnellzug D128 mit Lok 17 1182 auf dem Bober-Viadukt in Bunzlau.
Der Viadukt hat bis heute seine Erscheinung und Umgebung behalten:
Im Kleinbahnhof fertigte er anschließend eine Fotoserie von zwei Lokomotiven und einem Triebwagen der
Bunzlauer Kleinbahn an.
Der Kleinbahnhof, am östlichen damaligen Stadtrand gelegen, war ein Kopfbahnhof der regelspurigen Bunzlauer Kleinbahn mit einem Güterschuppen, Ladegleisen, Anschlussgleisen und einem Lokschuppen. Bau und Betriebsführung hatte Lenz&Co, Eröffnung der ersten Strecke war am 10.4.1906.
Der Kleinbahnhof, am östlichen damaligen Stadtrand gelegen, war ein Kopfbahnhof der regelspurigen Bunzlauer Kleinbahn mit einem Güterschuppen, Ladegleisen, Anschlussgleisen und einem Lokschuppen. Bau und Betriebsführung hatte Lenz&Co, Eröffnung der ersten Strecke war am 10.4.1906.
Ein Bild des Bahnhofes unmittelbar nach Fertigstellung 1906 auf einer zeitgenössischen Postkarte:
Aus der Erstausstattung mit Betriebsmitteln stammte eine preußische T3-Lokomotive mit der Betriebsnummer
21 (Breslau 293 / 1905), die in zwei Standardaufnahmen von links und schräg links aufgenommen worden ist:Im Hintergrund sind die Stadtrandbebauung von Bunzlau sowie die Kleingartenanlagen, die sich südöstlich des Bahnhofes erstreckten, zu sehen. Der hohe Schlot im Hintergrund gehört sehr wahrscheinlich zur Molkerei Bunzlau oder eventuell zur "Irrenanstalt", später Heil- und Pflegeanstalt.
Ebenfalls im Abendlicht fertigt CB zwei Standardaufnahmen von links und schräg links der "Elna"-Lok mit der Betriebsnummer 172 (Henschel 21210 / 1928) an:
Schließlich gibt es an diesem Abend auch noch zwei Aufnahmen des relativ neuen Triebwagens mit der Betriebsnummer 1031 (Wumag 1936) von schräg links und sehr schräg links:
Der hohe Schlot hinter der Bildvariante "sehr schräg" gehört recht sicher zur Glashütte Bunzlau.
Das Empfangsgebäude des Kleinbahnhofs existiert heute noch und wird als Wohnhaus genutzt. Im Güterschuppen ist ein Lager ansässig. Die Gleisanlagen sind demontiert, auf dem ehemaligen Gleisfeld steht seit etwa zwei Jahren ein Einkaufszentrum, der Blick in Richtung der Kleingartenanlagen ist nicht mehr möglich. Rund um den Bahnhof entstand in den 1960er Jahren ein Plattenbauensemble. Der Lokschuppen ist abgängig.
Nach diesen Bildern fuhr CB wohlweislich nochmals zurück nach Sachsen.